Donnerstag, 11. Dezember 2014

SCHOKOLADE+KAKAO: Medizin der Götter

Lieben auch Sie Schokolade? Diese braune, süsse Köstlichkeit...  es ist doch ein unvergleichlicher, sinnlicher Genuss, wenn sie langsam und zartschmelzend  im Mund zergeht! 
Schokolade ist doch schlicht und einfach fast jede  Sünde wert?! 
Gerade jetzt haben Naschkatzen Hochsaison - denn "Winterzeit" und "Weihnachtszeit"  ist für viele auch Schokoladenzeit! Hauchdünne oder knackige Täfelchen, zarte Pralinen in unzähligen Geschmacksrichtungen, das kunstvolle Handwerk von  Chocolatiers und Patissiers wird in jeder Form geliebt und das nicht nur von Kindern. Auch Erwachsene sind Schleckermäuler: Männer genauso wie Frauen, Junge aber auch Alte, Dicke und Dünne - Schokolade ist weltweit die wohl  beliebteste Süssigkeit und das mit absolutem Suchtpotential!

Schokolade macht dick - Irrtum! 

Es ist noch gar nicht so lange her, da wurde  Schokolade als Dickmacher verteufelt.  Hatte den zweifelhafter Ruf   zu süss, sehr fett und daher ausgesprochen  kalorienreich zu sein. Es gab kaum  Mediziner, die  nicht mit warnend erhobenen Finger, Schokolade als ungesund bezeichneten und weil für etliche Krankheiten verantwortlich , dringend von diesem süssen Genuss abgeraten haben. 

Doch das hat sich mittlerweile gründlich geändert. Ernährungswissenschaftler  haben die Schokolade rehabilitiert und  erklären glaubhaft, dass Schokolade  keineswegs  so ungesund ist, wie von vielen immer behauptet wird. Ganz im Gegenteil - Schokolade ist, darf man den Experten glauben, sogar  gesundheitsfördernd! 
Allerdings empfehlen sie die dunkleren, eher herben Sorten (bis zu 99% Kakaoanteil), weil die vor allem weniger Zucker enthalten. Sie liefern zudem wichtige Schutzstoffe: Vor allem Biovlavonoide - die zur  Gruppe der   sekundären Pflanzenstoffe gehören. Diese sind für die Farbgebung von Pflanzen verantwortlich - damit auch für das Aroma der dunklen Schokolade und schützen vor schädlichen Umwelteinflüssen.

Schutzstoffe in Hülle und Fülle

Gleichzeitig  ist  echte Schokolade, wie auch Kakaopulver reich an Polyphenolen - das sind  wertvolle. natürliche Antioxidantien, die eine ausgesprochen positive Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem haben sollen - sie tragen  einiges zur Erhöhung der Konzentration bei und  sind nebenbei durchaus imstande, den Körper vor Tumoren zu schützen. Zudem haben Experimente bewiesen: Selbst der Cholesterinspielgel im Blut steigt, durch dunkle Schokolade, die massvoll genossen wird,  nicht an!
Wer nun aber glaubt, dass sich allein durch den Genuss von Schokolade  auch ein Herz-Infarkt vermeiden lässt, der irrt! Um die nötige Dosis Bioflavonoiden aufzunehmen, müssten täglich 25! Tafeln zartbitteren Schokolade zu je 100 gr "genascht" werden. Diese Menge schafft nicht einmal ein bekennender Chocoholic! 
Ist also das Gerede von der  gesunden Schocolade nur ein Mythos?  Mitnichten! 

Kuna Indianer trinken 40 Tassen Kakao pro Woche 

Die Kuna-Indianer, die das Territorium Guna Yala (San Blas) an der Nordostlichen Atlantikküste Panamas, samt den 370 vorgelagerten Koralleninseln, besiedeln - sind ein    bemerkenswert gesundes Volk. Herzinfarkt, Schlaganfall Diabetes, ja sogar Krebs sind ihnen fast unbekannt - nur etwa 10 Prozent der Gesamtbevölkerung (knapp 50.000)  sterben an einer dieser Krankheiten. Auch vor Demenz scheinen die Kunas gefeit. Zudem werden sie auch um Jahre älter als der Rest der Panamesen.

Dr.Norman Hollenberg Professor für Radiologie an der Harvard Medical School hat versucht das Gesundheits-Geheimnis dieses Indianerstammes zu ergründen. "Es hat mich gewundert, warum die Kunas nicht an arterieller Hypertonie (Bluhochdruck) leiden." erklärt er. "Meine Therorie war zunächst, dass genetische Besonderheiten sie vor verschiedenen Erkrankungen schützen, die in den westlichen Ländern fast schon als normal angesehen werden." Im Zuge seiner umfassenden Untersuchungen  stellte er fest, dass bei den Kunas, die den westlichen Lebensstil annahmen, diese Krankheiten  auf das gleiche Mass anstiegen.
Es waren also nicht ihre Gene, sondern der Lebensstil, der sie Älter werden liess und vor unseren typischen Zivilisations- und Alterskrankheiten schützte. 
Dr.Norman Hollenberg fiel  im Laufe seiner Untersuchungen die grosse Menge Kakao auf, die von den Indianern täglich getrunken wurde -  bis zu 40 Tassen in der Woche waren völlig normal. Also vermutete er, dass der Pflanzenstoff Epicatechin,  der nicht nur in Kakao sondern auch in  Wein, Tee,   vorhanden ist, verantwortlich dafür sein könnte. 
Hatten doch vorangegangenen Untersuchungen bereits  bewiesen, dass  dadurch die Menge des Stickstoff im Blut erhöht, der Blutfluss verbessert wurde.  Dazu kommt, dass die antioxidante Wirkung erklärt, warum es auch vor Krebserkrankungen schützt. 
"Bewahrheiten sich die bisher gemachten Beobachtungen im Zusammenhang von Epicatechin und Prävention langfristig, kann davon ausgegangen werden, dass Kakao für die Menschen ein ebenso segensreiches Mittel ist, wie es einst Penicillin war.  Allein auf Grund seiner präventativen Eigenschaften und therapeutischen Möglichkeiten könnte Epicatechin sogar zu den Vitaminen zu zählen." erläuterte Professor Dr. Hollenberg.  


Kakaobaum (Theobroma cacao)
"Kaum ein andere Frucht wurde von der Natur mit so vielen wertvollen Nährstoffen ausgestattet, wie die Kakaobohne"  das erkannte schon im 18. Jahrhundert Naturforscher  Alexander von Humboldt. Doch bereits 1500 Jahre v.Chr. waren es die Olmeken die im feuchten Tiefland der mexikanischen Golfküste lebten, Kakaobäume (Theobroma cacao) pflanzten und Kakao tranken, wie archzäologische Funde bestätigen. 
Ihre Kultur endete ca 600 n.Chr., als sich die Hochkultur der Maya zu entwickeln  begann. Aber auch die Mayas konsumierten Schokolade wie neben Wandzeichnungen, auch erhaltene Schriften und Gefässe beweisen.
Ihnen folgten die Azteken in Mexiko und auch sie kannten Schokolade, die sie  xocólatl  (xócoc=bitter‘, atl=Wasser‘;  ‚bitteres Wasser‘ oder ‚Kakaowasser‘) nannten. Schokolade besass bei den Azteken einen sehr hohen Stellenwert - so dienten die Kakaobohnen als  Zahlungsmittel. Daneben war  der Genuss  von >Cacahuatl< allein dem Königshaus, Adeligen und hohen Würdenträgern, aber auch Kaufleuten und Kiregern vorbehalten.   
Kein Wunder also, wenn von Motezuma  II.(* 1465 - † 1520)  Herrscher über das Reich der Azteken und bekannt für seinen Kampf gegen die Spanier unter Hernán Cortés, berichtet wird, dass er täglich  mehr als 50 Tassen "cacahuatl" getrunken haben soll.
Es waren die spanischen Eroberer , die dann den Kakao und die Schokolade als Teil ihrer Beute in die  "Alte Welt" mitbrachten.  "Heisse Schokolade" gesüsst mit reichlich Zucker avancierte rasch zum Lieblingsgetränk des Adels. Allerdings sehr zum Missfallen des Klerus,  der dem plötzlich in Mode gekommenen Getränk    eine aphrodisierende Wirkung unterstellte.

Schokolade: Gesund oder ungesund?

So einfach ist das nicht zu beantworten: Es kommt auf die Art der Schokolade an, ob helle-, dunkle- oder weisse Schokolade.. Dazu kommen die unterschiedlichsten Geschmacksrichtungen. Doch alle enthalten sie Fett, Zucker und damit auch entsprechend  Kalorien:
  • Vollmilchschokolade  - in einer 100 gr-Tafel stecken an die 55 gr  Zucker und  30 gr Fett (davon sind rund 60 Prozent gesättigte Fettsäuren)  - das sind etwa 550 Kalorien;
  • Weiße Schokolade - gilt als die ungesündeste Sorte! In ihr ist keine Kakao Masse enthalten, sondern nur Kakaobutter (30 gr Fett)  und  63 gr Zucker - daher auch etwas mehr an Kalorien als ihre hellbraune Vollmilch-Schwester;
  • Dunkle Schokolade ist die gesündeste Variante, unter den Schokoladen. Hat sie doch  weniger als  500 Kalorien  - "nur" 44 Gramm Zucker, allerdings 36 Gramm Fett. 
Demnach deckt  jede 100 gr -Tafel  bereits ein Viertel des täglichen Kalorienbedarfs eines Erwachsenen.... und das gilt ja nicht unbedingt als gesund!
Doch Schokolade hat durchaus auch  eine ausgesprochen positive Wirkung auf die Gesundheit. Stecken doch etwa 300 weitere Substanzen,  allerdings in geringen Mengen, in dieser Köstlichkeit. 
Beispielsweise Tryptophan eine Aminosäure, die durch den Zuckergehalt der Schokolade ins Gehirn strömt - dort entsteht aus ihr das "Glückshormon"   Serotonin- ein Botenstoff,  verantwortlich für den Schlaf-Wach-Rhytmus, Kreislaufregulation und unsere Befindlichkeit. Andererseits wird gerade Thyptophan   auch ein Sucht erregendes Potential nachgesagt,  weil körpereigene opiatähnliche Botenstoffe (Endorphine) freigesetzt werden.


Schokolade hat aber auch mit Haschisch und Morphium zwei Inhaltsstoffe   gemeinAnadamid und Phenethylamin. Sie wirken positiv auf das Glücks- und Lustempfindungszentrum im Gehirn und tragen zur stimmungsaufhellenden Wirkung der Schokolade bei. Suchtgefahr besteht trotzdem nicht, denn  die Konzentration ist so gering, dass man Unmengen Schokolade essen müsste - so ungefähr 20 bis 30 Kilogramm - um eine berauschende Wirkung zu erzielen. Daneben wirkt  Phenethylamin auch  gegen Depression oder  Liebeskummer -  es steht aber auch im Verdacht  Auslöser für Migräne-Attacken zu sein  
Auch stimmulierende Alkaloide wie Koffein und  Theobromin, sind eine weitere  organisch-chemische Verbindung mit einer ähnlich anregenden Wirkung. 
Nicht zu vergessen auf Theophyllin ein Arzneistoff  der die Leistung des Herzens steigert und bei Bronchialerkrankungen wirksam ist.
Weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit werden den in Schokolade enthaltenen Polyphenole zugeschrieben – sie sollen für die blutdrucksenkende und gefäßerweiternde Wirkung der zarten Schlemmerei verantwortlich sein. Aktuelle Studien zeigen jedenfalls, dass eine Menge von sechs Gramm am Tag ausreicht, um vor Arterienverkalkung zu schützen und das Risiko für einen Herzinfarkt um bis 40 Prozent zu senken. Dafür werden die im Kakao enthaltenen Flavanoïden verantwortlich gemacht – diese sekundären Pflanzenstoffe erweitern die Blutgefäße, wodurch der Blutdruck abnimmt. 
Eindeutig erwiesen ist allerdings bereits die cholesterinsenkende Wirkung von Kakao. Wer täglich 30 Gramm Kakao (Heisse Schokolade)


oder zwei Riegel dunkle Schokolade (mind. 70% Kakaoanteil) isst, kann  das „schlechte“ LDL-Cholesterin im Blut vor Sauerstoffattacken bewahren und nach  2-4 Wochen um 5 Prozent senken  Außerdem können sie Krebs vorbeugen. Wissenschaftler der Penn-State-Universität vermuten, dass der oxidative Stress durch diese Pflanzenstoffe gesenkt und daher einen schützenden Effekt auf das Herz-Kreislauf-System ausüben. Schokolade ist demzufolge gut für Herz und Hirn.

Schokolade - ganz besonders aber dunkle Schokolade mit einem hohen Anteil (mindestens 60%) an reinem Kakao, regelmässig in kleinen Mengen genascht,  lässt den Spielgel an herzschützenden Antioxidantien  ansteigen. Verantwortlich dafür  ist das bereits erwähnte Epicatechin ein Flavonoid, das sich positiv auf Herz und Blutdruck auswirkt . Es sorgt auch dafür, dass die Gefässe elastischer werden und dadurch der Blutdruck sind. können. Das konnten Ernährungswissenschaftler  bei einer  im Jahr 2010 gross angelegten Langzeitstudie mit mehr als 19.000 Menschen eindeutig nachweisen.  Daneben wurde  auch das Risiko für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt signifikant gesenkt werden.   
Übrigens: Was den schädlichen Zucker in der Schokolade  angeht, so beweist eine Langzeitstudie  der Univerität in Edinburg/Schottland, bei der 3000 Schulkindern beobachtet wurden, dass die  Kakaobutter in der Schokolade offensichtlich den Zucker von den Zähnen abhält. 
Wer hätte das gedacht?
Doch selbst wenn dunkle Schokolade einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat, für   ungehemmte Schokoladeorgien ist das kein Freibrief!  
Denn Sie dürfen Sie eines nicht vergessen:  Schokolade ist und bleibt ein  reines,  Genussmittel, das neben Kakao auch einiges an Fett und Zucker enthält und damit auch einiges an Kalorien, die sich an den Hüften festsetzen könnten.
   
Schokolade geniessen - dann macht sie glücklich

Allein schon der verführerische Duft! 


Er  lässt das Wasser im Munde zusammenlaufen - ein wohliges Gefühl macht sich breit, wenn wir ein Stückchen Schokolade abbrechen, es langsam und erwartungsvoll  in den Mund stecken,  selbstvergessen die Augen schliessen und es  lustvoll auf der Zunge zergeht.... Das ist Sinnlichkeit pur!
Ein Gefühl wie verliebt sein und diesem Moment spielt es keine Rolle  wie gesund  Schokolade ist,  ob sie schlank macht.... oder eben nicht. Hauptsache, Schokolade macht in diesem Moment glücklich!

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Doch die deutsche Herzstiftung stellt  nüchtern fest: 

“Eine Tafel zusätzlich zur normalen Kost und Sie wiegen nach zwei Wochen ein Kilogramm mehr.”

Womit sie ja genau genommen den berühmten "Nagel auf den Kopf trifft! hat



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